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Das Heilige Grab des Krippenverein Thaur wird vom Palmsonntag bis zum Weißen Sonntag in der Totenkapelle neben der Pfarrkirche ausgestellt. Die Kapelle ist untertags geöffnet.


Am Samstag, 13. Juli werden wir in Gedenken an Prälat Konrad Lechner (100 Jahre Primiz und 30. Todestag) den Berufungsweg zum Romedikirchl gehen und dort eine Andacht mit musikalischer Umrahmung feiern. Die Organisation hierfür ist noch nicht abgeschlossen und somit noch nicht fix.

Konrad wurde als Albuin Lechner von Josef und Theresa Lechner, geb. Felderer am 26. Januar 1901 in Thaur geboren. Die Eltern kauften 1918 den Gasthof Schützenwirt (ehemals Lochwirt Haus Nr. 23) in der Dörferstrasse 11. Weitere Geschwister: Wilhelm Lechner (1909–1998) und Franz Lechner (1919–1944 vermisst). Die Jugendzeit verbrachte er in Thaur und legte die Matura im Franziskanergymnasium in Solbad Hall (heute Hall in Tirol) ab. Seit dieser Zeit war er auch bei der KöstV Studentenverbindung Sternkorona. Albuin Lechner trat 1918 in das Augustiner Chorherrenstift Neustift/ Brixen ein, wo er sich für den Namen "Konrad" entschied. 1924 erfolgte die Priesterweihe in Brixen. Nach einigen Jahren als Kooperator in Assling (Osttirol), Pfarrer in Neustift und 23 Jahre Stiftsverwalter wurde er 1965 zum Propst gewählt und zum Abt benediziert. 1969 übergab er sein Amt an Dr. Chrysostomus Giner. Mit seinem großen Fachwissen unterrichtete er weiterhin als strenger Lehrer an der Stiftsschule und war als Biologe im Garten und Weinberg sehr gefragt. Im hohen Alter verlor er an Sehkraft und sein Gesundheitszustand verschlechterte sich, bis er schließlich am 1. März 1994 im Kloster Neustift verstarb. Die hohe Geistlichkeit, Vertreter des Landes Tirol und Südtirol, Abordnungen von Thaur und Vahrn, sowie unzählige Menschen aus Nah und Fern gaben Ihm sein letztes Geleit.

 

Abt Konrad war ein begeisterter "Krippeler". Seine Vision war zeitlebens, dass in jeder Familie eine Krippe stehen soll. So forschte und entwickelte er verschiedenste Methoden zum Erstellen von Krippenfiguren. Er entwarf Modelle zum Gießen von Köpfen, sowie Hände und Füße. Als studierter Biologe entwickelte er maßgeblich die Haltbarkeit von Pflanzen im Bereich des Krippenbaues. Vieles seiner "Geheimnisse" wurde verschriftlicht und als Büchlein veröffentlicht. Neben seiner Schnitzerei war er auch ein begnadeter Krippenbergbauer und Landschaftsmaler. Sein Krippenvermächtnis aus der Werkstatt wurde dem Krippenverein Natz überlassen, wo auch sehr viele Schüler das Wissen rund um seine hervorragenden Kenntnisse weitergeben. Viele seiner Krippen stehen in Kirchen und Stuben von Südtirol. Eine gesamte Krippe (Berg, Figuren, Hintergrund, Botanik) mit dem Motiv von Thaur hat er für sein Heimathaus und seinem Bruder Wilhelm in den 80ziger Jahren geschaffen.  Eine Dauerausstellung seiner Exponate und Werkzeuge sind im Turm des Klosters Muri-Gries in Bozen zu besichtigen. Schon zu Lebzeiten war er als „Südtiroler Krippenvater“ bekannt und hat sein Wissen in unzähligen Vorträgen und Kursen weitergegeben.

 

Abt Konrad war auch ein großer Verehrer des "Heiligen Romedius". Er recherchierte die Geschichte des Dorfheiligen von Thaur und hat darüber auch geschrieben.